… gibt es natürlich nicht.
Gut, als jemand, der es sich auf die Fahnen geschrieben hat, Biker mit dem bestmöglichen Equipment auszustatten, darf ich das natürlich nicht so einfach stehen lassen. Aber wie so oft ist das ideale Bike und die passende Ausstattung stark von den Wünschen seiner FahrerIn abhängig.
So ist es z.B. auch in einer Region wie dem Ötztal, welche kein dezidierter Bikepark ist, möglich, mit einem dicken Downhill-Bike Spaß zu haben. Um die ganze Schönheit der Söldner Trails zu erfahren, sollte es aber meiner Meinung nach schon etwas allround-tauglicheres sein. Wer kein Interesse an Fachgesimpel und Wörtern wie Lenkwinkel hat, dem sei gleich hier gesagt, einfach persönlich bei uns melden, wir helfen euch gerne weiter!

Einen guten Kompromiss für ein Bike-Abenteuer in der Region stellt, meiner Meinung nach, mein eigenes Arbeitsgerät – ein Norco Sight – dar. Warum dem so ist, und welche Modifikationen ich an meinem – normalerweise für den Wienerwald optimierten – Trail-Bike vorgenommen habe, ist schnell erklärt.
Natürlich würde der flachere Lenkwinkel, größere Radstand und Federweg eines Enduro-Bikes mehr Sicherheit auf einigen der flotten und steilen Abfahrten bringen. Aber eben selbige Attribute machen ein Bike weniger wendig auf den großartigen Flow-Lines. Außerdem gibt es neben den stärker frequentierten Strecken auch noch einige Singletrail-Juwelen, die sich durch abgelegenen Einsamkeit auszeichnen, zu befahren, für deren Tiefenmeter man erst selbst in die Pedale treten muss. Bei diesen kaum befahrenen Wegen – wie z.B. dem Jägers Notweg – ist außerdem ein Bike von Vorteil, das nicht extrem lange gebaut ist, um die engen Kurven leichter zu meistern.
Zwei Modifikationen am „normalen“ Trailbike würde ich jedoch dringend empfehlen (nicht nur in Sölden, sondern allgemein auf Trails in den Alpen).
1.: DICKE Bremsscheiben! Ich für meinen Teil habe mich für Scheiben mit extra Kühlrippen entschieden. Für weniger gewichtige Biker tut es aber auch der Umstieg auf Scheiben mit größerem Durchmesser (z.B. vorne 203 mm und hinten 180 mm). Das sorgt dafür, dass die benötigte Kraft am Bremshebel gering bleibt und die Hände auch bei langen Abfahrten weniger ermüden.
2.: DICKE Reifen! Klar sind leichte und gut rollende Reifen toll. Aber, wenn das steile Gelände, der lose Untergrund und der dritte Platten in Folge am Nervenkostüm rütteln, dann wünscht man sich, man hätte die XC-Spielzeugreifen zuhause gelassen und auf ordentliche Kaliber wie Maxxis Minions umgerüstet.

Und noch ein Teil sollte an keinem guten Alpenbike fehlen. Eine verstellbare Sattelstütze mit viel Hub! Bei Trails wie denen in Sölden, wo sich kurze Anstiege mit sehr steilen Abfahrten abwechseln können, ist eine Sattelstütze mit mindestens 150 mm Hub dringend zu empfehlen. Die spart nicht nur Zeit beim Verstellen der Sattelhöhe, sondern hilft dabei Kraft zu sparen und einen im „Flow“ zu halten.
So, wem das jetzt zu viel Information war – und dabei hätte ich noch einige Vorschläge mehr im Ärmel – der kann sich auch gerne vor seinem Bike-Urlaub bei uns melden und wir erarbeiten gemeinsam ein ideales Bike-Setup für das bevorstehende Abenteuer. Denn weniges ist nerviger, als sich mit suboptimalem Equipment durch den wohlverdienten Bike-Urlaub zu quälen!
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